BLW - Alltag Teil 2

Mittagessen - darf's auch Brei sein?

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Quelle: pixabay.com

Also wir müssen jetzt hier mal streng sein!

Wir machen BLW! Das heißt das Baby darf selbst bestimmen UND es gibt KEINEN Brei! Richtig? Falsch!

Ich finde nicht, dass man sich da einzwängen sollte.

Ich möchte mein Kind zu nichts zwingen und ich möchte auch nicht, dass es bei einer Mahlzeit 190g Brei verdrückt, nur weil dies nunmal der Inhalt eines Gläschens ist.

Aber: Ich finde schon, dass es manchmal auch praktisch ist seinem Kind auch Brei anzubieten.

 

Bei mir hat das beispielsweise folgenden Grund:

Wir kochen fast jeden Tag. Beziehungsweise: Wir kochen frisch, wollen für einen Tag kochen aber meistens reicht es für drei...

Aber das ist ein anderes Problem....

Also, wir kochen und so. Aber halt nicht mittags. Bei uns gibt es die Hauptmahlzeit abends.

Das ist einfach der Arbeit geschuldet. Mittlerweile nur noch der Arbeit meines Mannes. Aber trotzdem. Also kochen wir abends und essen abends warm.

Mittags esse ich normalerweise nichts. Das ist Gewohnheit.

Es gibt ausgiebig Frühstück und am frühen Abend Abendessen. (und zwischendurch manchmal ein Snackchen, aber psst...)

Nun möchte ich meinem Kind nicht immer noch Reste vom Vorabend aufheben und ihm auch nicht extra jeden Mittag kochen. Und ich habe auch keine Lust mich daneben zu setzen wenn mein Kind fleißig im Essen rummanscht und ihm dabei zuzuschauen ohne selbst etwas zu essen.

Also habe ich überlegt, dass in diesem Falle Brei doch mal echt praktisch ist.

 

Die Breifrage: Muss es kompliziert sein?

Nun habe ich bei diversen Müttertreffs ja schon von den tollsten Rezepten für Brei gehört: Banane-Couscous und so.

Das ist mir aber echt zuviel. Ich halte das einfacher, da mein Kleiner ja abends die große Vielfalt präsentiert bekommt.

Das heißt ich kaufe Gemüse wenn ich Zeit habe, dünste, püriere, friere ein und fertig.

Mittags gibt's dann eine Kartoffel-Gemüse Mischung aus dem TK und gut ist. Baby ist zufrieden und ich auch.

Manchmal gibt es auch Dinkel-Flocken schnell mit Milch oder Wasser aufgekocht, einfach Grießbrei oder Ähnliches. Das schmeckt dem Kleinen auch gut.

Da wir tagsüber oft unterwegs sind und nicht viel Zeit für Mittagessen haben spielt für mich also eine große Rolle, dass die Breizubereitung schnell gehen muss. Denn beim Essen selbst möchte ich keine Hektik verbreiten. Mir ist es wichtig, dass mein Kind in Ruhe essen kann.

 

Aber: Trotzdem stopfe ich nichts in mein Baby hinein

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Es gibt aber trotzdem einen Unterschied bei uns:

Ich mache mir keinen Stress!

 

Es ist mir vollkommen egal wieviel mein Kind isst. Er isst was und wieviel er möchte.

UND (wir machen ja schließlich BLW) er schiebt sich den Löffel selbst in den Mund.

Ich befülle den Löffel, halte ihm diesen hin, Babybär greift ihn sich eifrig und schiebt ihn sich in den Mund.

Damit der Brei dabei nicht unbedingt durch die halbe Küche fliegt habe ich zwei Tricks:

 

a) Mama stabilisiert den Löffel: Ich halt den Löffel hinten etwas fest. Ich schiebe ihn nicht in Babys Mund und ziehe ihn auch nicht wieder raus und entwende ihm den Löffel auch nicht gewaltsam obwohl er ihn doch noch behalten möchte um ihn evtl. noch ein zweites Mal abzuschlecken. Aber solange der Brei noch nicht vom Löffel geschleckt wurde halt ich den Löffel hinten fest damit er nicht unbedingt überall verteilt wird. Wenn er nach dem Ablecken den Löffel nicht gleich los lässt, nehme ich für den nächsten Haps einfach einen zweiten Löffel. Mit dem anderen kann er dann nach Belieben trommeln.

 

b) Die Konsistenz spielt die Musik: Ich mache meinen Brei mit wenig Wasser bzw. Milch, das heißt er ist relativ fest und haftet so toll am Löffel. Er bleibt also auch bei wackligeren In-den-Mund-Wegen am Löffel und landet so auch (fast) komplett im Mund, selbst wenn der Löffel mal falschherum ankommt.

Im Krankenhaus habe ich einmal versucht ein Gläschen zu füttern. Die Konsistenz war einfach zu flüssig. Das "Selber-Essen" war so einfach nicht durchführbar, weshalb auch nach dem zweiten Löffel mit reichlich Geheule Schluss mit essen war.

 

Ihr seht also. Brei und BLW schließen sich nicht aus. Die Frage ist nur: muss ich unbedingt wiegen wieviel Brei mein Kind isst? Muss ich den Löffel mit allen Tricks in das Kind befördern (Fliegerchen, für Oma, Papa und Co. , ...)? Muss ich meinem Baby die Hände festhalten um ihm Essen zu geben? Und traue ich meinem Kind zu selbst zu entscheiden wann der nächste Löffel dran ist bzw. wann endgültig Schluss ist?

 

Bald werden wir übrigens damit starten den Löffel nicht mehr hinten zu halten, da ich glaube, dass mein Kleiner das jetzt mit fast zehn Monaten auch selbst kann. Ich werde berichten :-)


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