Im Prinzip steht BLW für nichts anderes, als dem Kind freie Hand bei der Beikosteinführung zu lassen. Es kann also essen was und wieviel es will. Es bekommt zu den Mahlzeiten verschiedene geeignete Nahrungsmittel in babygerechter Form dargeboten und kann dann selbst entscheiden was, wieviel und ob überhaupt gegessen wird. Am Anfang steht dabei aber nicht die Nahrungsaufnahme im Vordergrund, sondern allein das Experimentieren mit Geschmack, Form, Konsistenz, Fühlen,...

Kaum etwas landet überhaupt im Magen. Wer also sein Kind schnell satt bekommen und damit eine Milchmahlzeit ersetzen möchte, für den ist die breifreie Ernährung am Anfang nichts. BLW - Baby-led-weaning heißt frei übersetzt Baby-gesteuerte-Entwöhnung. Das heißt, dass das Baby erstmal ganz normal nach Bedarf weiter gestillt wird. Erst wenn es dann nach und nach tatsächlich etwas von der festen Nahrung ist, wird es selbst weniger Milch verlangen.

Die Britin Gill Rapley hat den Begriff Baby led Weaning geprägt und dabei auch einige Richtlinien veröffentlicht, damit es mit dem selber-essen auch gut gelingen kann.

1. Teilnahme am Familienessen, die Möglichkeit bieten andere Familienmitglieder beim Essen beobachten zu können
2. aufrechte Position beim Essen
   
3. Anfang mit dem Essen in Form von Pommes (für das leichtere Greifen), wenn möglich und geeignet die gleichen Nahrungsmittel, die man selbst auch isst
   
4. unterschiedliche Nahrungsmittel anbieten
   
5. eigenes Tempo erlauben, nicht antreiben, dem Baby kein Essen in den Mund stecken
   
6. Nicht erwarten, dass das Baby am Anfang etwas isst
   
7. ein junges Baby wird nicht jedes Stück aufessen
   
8. abgelehntes Essen später erneut anbieten, Babys ändern ihre Meinung
   
9. Baby nicht mit Essen allein lassen
   
10. keine gefährlichen Lebensmittel wie z.B. Nüsse anbieten
    
11. kein FastFood, keine Fertiggerichte, keine Mahlzeiten mit Salz oder Zuckerzusatz
12. Wasser aus dem Becher anbieten
    
13. auf Chaos vorbereitet sein, Essen landet auf dem Boden
    
14. weiterhin Stillen nach Bedarf
    
15. bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Allergien oder Verdauungsproblemen in der Familie bitte mit Arzt oder Hebamme Rücksprache halten
16. Freude daran haben zu sehen, wie das Baby Essen kennenlernt und sich weiter entwickelt
    

• Baby aufrecht hinsetzten, entweder auf Schoß oder Hochstuhl
  
• Essen auf dem Tisch oder der Hand anbieten anstatt es ihm zu geben
  
• mit Nahrungsmitteln anfangen die leicht zu greifen sind, am Besten dicke Streifen, nicht zu weich
  
• Essen Sie gemeinsam mit dem Baby, wenn möglich auch das gleiche Essen
  
• das Baby sollte nicht müde oder hungrig sein sondern auch Lust zum probieren haben
  
• kleine Früchte die leicht verschluckt werden können halbieren z.B. Trauben, Cherrytomaten