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♀ Actionbaby

Wer braucht schon Ruhe?

#Baby #Schreikind #schlafen #weinen #tragen

Meine Mutter hat mir oft erzählt, dass ich ein sehr ruhiges Baby war. In meinem ersten Lebensjahr gab es nichts besseres für mich als im Kinderwagen auf der Terrasse zu liegen und zu schlafen. Dabei durfte der Kinderwagen nicht bewegt werden, sonst war das Geschrei groß. Man bedenke, dass dieser Kinderwagen damals 700 Ostmark  (das war ein Haufen Asche ) gekostet hat und nicht mal bis zum Metzger im Dorf gekommen ist. Meiner Mutter war damals so langweilig mit mir, dass sie nach einem halben Jahr wieder arbeiten gegangen ist und ich ab da tagsüber auf dem Hof meiner Oma rumstand.


Heute bin ich ein sehr aktiver Mensch. Damit meine ich nicht, dass ich jemals übermäßig viel Sport gemacht habe (oder überhaupt jemals sportlich aktiv war) aber ich kann schlecht nur rumsitzen (was nicht heißen soll, dass ich nicht auf dem Sofa rumfletzen und fern schauen kann). Ich meine damit, dass ich viel unternehmen muss damit mir nicht langweilig wird und mir die Decke auf den Kopf fällt. Auch im Beruf war rumsitzen nicht angesagt. Die Tage vor meiner Schwangerschaft waren geprägt von 10-12 Stunden am Tag laufen, rennen, genervt sein und Stress... und ich habe es auf irgendeine Art und Weise genossen.  😊

Auch meine Schwangerschaft habe ich versucht aktiv zu gestalten. Anscheinend jobmässig etwas zu aktiv, da ich im 6. Monat eine Woche mit Vorwehen im Krankenhaus verbringen musste. Danach war wochenlang nur noch rumliegen angesagt. Das war für mich eine sehr schlimme Erfahrung, denn so gelangweilt war ich noch nie in meinem Leben. 

Als die kritische Zeit vorbei war, habe ich dann prompt angefangen etwas leichten, schwangerschaftstauglichen Sport zu machen, bin viel raus gegangen, übers Wochenende weg gefahren, ... Das war dann die beste Zeit während meiner Schwangerschaft 😊


Für mich stand schon vor meiner Schwangerschaft fest: so ein ruhiges Kind wie ich eines war wollte ich nicht! Und ich bekam es auch nicht. ..


Schon während der Schwangerschaft bemerkte ich schon früh die Bewegungen vom Knirps und gegen Ende gab es kaum noch eine ruhige Minute. 

Auch als der Zwerg dann aus dem Bauch war, waren wir überrascht, wie gut er schon seinen Kopf halten und uns anschauen konnte. Das setzt sich seither fort, denn bei jeder U-Untersuchung erzählt uns der Kinderarzt was unser Sohn alles kann obwohl er das noch gar nicht können muss. 

Der kleine Mann weinte die ersten Monate sehr viel (ich weiß, da ist er nicht alleine) und wir haben alle kleinen Problemchen mitgenommen: Bauchweh, frühes Zähnchen einschiessen, zu starker Milchspendereflex bei Mama (ja, das kann ein riesen Problem sein und hört leider nicht nach 3 Monaten auf) und den Drang einfach mal den ganzen Tag zu weinen ohne dass wir je einen Grund dafür gefunden hätten. 


Aber das kann ja nicht alles sein! Wenn sich Mama ein Actionbaby gewünscht hat, bekommt sie auch eines! 


Wenn jemand unseren Sohn sieht, wird sofort bescheinigt, dass er aussieht wie sein Vater. Aber eines hat der Kleine von mir: den Drang sofort gelangweilt zu sein! Rumliegen war schon nach einer Woche auf dieser Welt nicht mehr genug, weitere zwei Wochen und das Rumtragen in der Wiegeposition oder der Fliegerchen-Stellung reichten nicht mehr aus. Ab sofort mussten wir mit dem Blick über Mamas oder Papas Schulter die Welt bestaunen. Wir nennen diese Position liebevoll "Kartöffelchen" da sie an einen Kartoffelsack erinnert, den man sich über die Schulter wirft. Schon bald reichte auch dies nicht mehr aus und man wollte ständig sitzen um die Welt zu bestaunen. Also kam eine neue Lieblingstrageposition hinzu: das Thronen auf Papas Arm! Wir wechseln diese Positionen immer wieder nach dem Gusto unseres Sohnemannes ab, da er uns relativ schnell begreiflich macht wenn er zu wenig sieht. Denn sehend und staunend wollen wir uns durch die Welt bewegen...


Auch draußen wird natürlich viel getragen. Oft geht die Tour zwar mit dem Kinderwagen los, aber unsere Babytrage ist immer dabei und kommt auch oft zum Einsatz. Sehr oft ziehen wir auch nur mit Trage los, Sohnemann zufrieden und Mama und Papa gefällt es auch. Außerdem ist es echt praktisch. Besonders da wir sehr viel unterwegs sind um uns zu Hause nicht zu langweilen.


Unser kleiner Mann ist mittlerweile so weit, dass er sich mit nicht mal vier Monaten immerzu auf unseren Schoß stellt und sich dabei abgöttisch freut. Zur Zeit gibt es für ihn nichts besseres. Außer wenn Mama ihn dabei noch hochhebt, fliegen lässt oder hüpfe, hüpfe macht. 


Worauf ich hinauswill:

Manchmal ist es schon etwas anstrengend, wenn man sich nicht mal kurz hinsetzen und mit seinem Baby kuscheln kann wenn schon die Arme weh tun oder man einfach keine Lust mehr hat. Besonders wenn man den ganzen Tag alleine ist oder mal krank kann das schwer sein. 

Andererseits aber wird man so auch mal ganz einfallsreich. Kinderwagen fahren kann man zum Beispiel auch auf dem Bauch liegend. Wenn man dann das Verdeck vorne aufmacht kann man super schauen wo der Flitzer als nächstes hinfährt. Wir sind gespannt was als nächstes passiert. 


Mein Fazit:

Ich hab es ja nicht anders gewollt.  ☺ 


Achso übrigens:

Nachts ist natürlich auch keine Langeweile angesagt, denn unser Actionbaby muss die Welt vor dem Bösen beschützen ;-P

#superbaby

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Kommentare: 2
  • #1

    Tani (Dienstag, 19 April 2016 10:58)

    Hallo. Total lieber Eintrag.:-)
    Mein Sohn kam im November auf die Welt und uns gehts mit ihm genauso. *gg*. Waren das Wochenende mit ihm in Prag und sind mit dem Zug gefahren. Er wollte 4 Stunden nur bespaßt werden und keine Minute schlafen, obwohl er schon hundemüde war.
    Viel Freude mit eurem Actionbaby :-)

  • #2

    Franzi - UndJetztFamilie (Dienstag, 19 April 2016 20:52)

    Hallo Tani,
    vielen Dank für deinen Kommentar. Ich kann dir sagen: Es geht so weiter ;-)
    Auch ich wünsche dir weiterhin viel Spaß (und Kraft) mit eurem Baby!
    LG Franzi